Malware wird immer ausgeklügelter und wirkt immer effektiver. Dabei merken die Computernutzer heutzutage meist gar nicht mehr, dass ihr Gerät infiziert ist. Trojaner, Viren, Würmer und Co. arbeiten mittlerweile so diskret, dass man lange Zeit gar nichts von ihnen bemerkt. Wenn man dann schließlich doch auf sie aufmerksam wird, sind meist schon erhebliche Schäden entstanden. Es ist also wichtig, eine Infektion mit Schadsoftware möglichst bald festzustellen. Tatsächlich gibt es ein paar Anzeichen dafür, bei denen Sie hellhörig werden sollten.
1. Die Internetverbindung ist langsamer als sonst
Wenn Ihr PC mit Malware, wie zum Beispiel Viren oder Trojanern, infiziert ist, steigt der Datenverbrauch stark an. Dies liegt daran, dass im Hintergrund Befehle ausgeführt, Spam-Mails verschickt oder auch DDoS-Attacken ausgeführt werden.
Bemerken Sie also, dass Ihre Internetverbindung langsamer ist als sonst, sollten Sie zunächst einmal testen, ob es an den eigenen Anwendungen liegt, die große Mengen an Daten über das Netz übertragen. Diese sollten Sie alle schließen und dann beobachten, ob der Netzwerkverbrauch weniger wird. Falls das nicht der Fall ist, könnte es sein, dass Ihr Computer infiziert ist.
2. Ständige Sicherheitswarnungen von unbekannten Programmen
Bekommen Sie seit Neuestem ständig Sicherheitswarnungen von irgendeinem Antivirenprogramm, das Sie gar nicht kennen? Dann haben Sie sich wahrscheinlich eine gefakte Sicherheitssoftware auf den PC geholt. Spyhunter, über das wir in diesem Blog bereits berichteten, ist ein solcher Wolf im Schafspelz. In dem Fall solltet Sie auf jeden Fall als erstes ein gutes und seriöses Antiviren-Programm installieren.
3. Ihre Kontakte erhalten Nachrichten von Ihnen
Computer, die mit Malware infiziert sind, schicken oft seltsame Nachrichten an andere Kontakte aus Ihrer Liste. Diese Nachrichten werden sowohl per E-Mail als auch über die Messenger von sozialen Netzwerken verschickt. Wenn Sie also von Ihren Freunden auf Nachrichten angesprochen werden, die Sie neuerdings angeblich versendet haben, sollten Sie reagieren und den PC vom Netz nehmen. Im Anschluss können Sie einen Viren-Scan durchführen.
4. Die CPU-Auslastung ist höher als sonst
Schadhafte Software auf dem PC ist dafür bekannt, dass sie CPU-intensive Aufgaben übernimmt. Jetzt sollten Sie allerdings nicht gleich voreilige Schlüssel ziehen, sondern erstmal testen, ob diese hohe CPU-Auslastung vielleicht tatsächlich von Anwendungen kommt, die Sie selbst heruntergeladen haben. Windows Update und Hintergrundscans von Antivirenlösungen können z.B. zu einer hohen CPU-Auslastung führen.
5. In der Boot-Partition tauchen immer wieder unbekannte Dateien auf
Malware erstellt in der Regel temporäre Dateien oder schreibt in die Boot-Partition Konfigurationsdetails. Fallen Ihnen Dateien auf, die Ihnen unbekannt vorkommen, solltet Sie zunächst mal eine Internetrecherche durchführen und versuchen herauszufinden, ob diese vielleicht zu einer bekannten App gehören.
Ein Hinweis auf Malware ist es auch, wenn Sie solche unbekannten Dateien löschen und diese einfach so wieder erstellt werden. Passiert Ihnen das, dann ist es Zeit für einen Online-Scan.
6. Ständige Pop-up-Fenster tauchen auf
Wer findet einfach aufploppende Pop-up-Fenster nicht nervig? Tatsächlich können sie aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass Hacker am Werk waren. Besonders aufmerksam solltet Sie dann werden, wenn diese Pop-ups plötzlich vermehrt auf Webseiten auftauchen, die dafür eigentlich nicht bekannt sind.
7. Ihre Online-Passwörter sind auf einmal geändert
Meist passiert dies nachdem Sie auf eine E-Mail reagiert habt, in der Sie aufgefordert wurden, Ihr Passwort für einen bestimmten Online-Dienst zu erneuern. Auch wenn diese Mail täuschend echt aussah, hat es sich dabei wohl um eine Phishing-Mail gehandelt. Jetzt kann man nur hoffen, dass wenigstens nur der eine Online-Dienst kompromittiert und noch nicht das gesamte System unterwandert wurde.
Das könnt Sie tun, um sich vor Malware zu schützen
Sie wissen jetzt, wie Sie Malware auf Ihrem Computer erkennen können, aber natürlich ist es noch viel besser, wenn es erst gar nicht dazu kommt.
Das A und O im Bereich Computersicherheit ist natürlich der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Internet. Dazu gehört, dass Sie nicht einfach, ohne darüber nachzudenken, jeden Link anklicken, irgendwelche Downloads tätigen oder die Anhänge von E-Mails unbekannter Versender öffnen. Seien Sie im Netz genauso vorsichtig wie im echten Leben. Schließlich würden Sie ja auch nicht in ein dunkles, heruntergekommenes Gebäude gehen, nur weil am Eingang ein Schild hängt, dass Ihnen kostenlose Smartphones zum Mitnehmen verspricht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Sie sowohl das Betriebssystem als auch alle Programme, die Sie nutzen, auf dem neuesten Stand halten. Wenn die Entwickler Aktualisierungen herausbringen, enthalten diese meist auch die Behebung von Schwachstellen. Werden die Schwachstellen nicht geschlossen, ist es für Hacker ein Leichtes, Malware darüber einzuschleusen.
Einen guten Schutz vor Malware bietet auch ein „Virtual Private Network“, kurz VPN. Wenn Sie einen solchen Dienst nutzen, können Sie sich anonym im Netz bewegen und gleichzeitig alle Ihre Aktivitäten verschlüsseln. Potenzielle Hacker können also weder Ihre IP-Adresse sehen, noch irgendwelche privaten Informationen über Sie abgreifen.