In der letzten Ausgabe von test (Heft 4/2015) hat die Stiftung Warentest insgesamt 17 Antivirenprogramme getestet. Der Testkreis von 13 kostenpflichtigen Programmen, der die Marktführer wie Norton, McAffee, Bitdefender, Kaspersky, Avira und AVG umfasste, wurde durch vier kostenlose Virenscanner von AVG, Avast, Avira und Microsoft ergänzt. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Ergebnisse zu den Antivirenprogrammen zusammen. (Den Originalartikel finden Sie auf der Webseite der Stiftung Warentest.)
Update 22.3.2020: Eine Zusammenfassung des 2020er Antivirenprogramm Test der Stiftung Warentest, der in Heft 3/2020 veröffentlich wurde, ist im Blog von datamate verfügbar. Dieser Artikel gibt die Ergebnisse des 2015 Antivirenprogramm Tests wider. Die Testergebnisse sind nicht mehr aktuell.
G Data hat das beste Antivirenprogramm
Testsieger wurde die Internet Security Suite 2015 von G Data mit dem test-Qualitätsurteil “gut (1,8)”. Die Bochumer Firma überzeugt die Tester mit der besten Schutzwirkung im gesamten Testfeld. Der Echtzeitscanner genauso wie der System-Scanner wurden mit Höchstnoten versehen. Das Antirvenprogramm zeigte sehr gute Wächterfunktionen mit und ohne Internetverbindung. Zusätzlich zur Bestnote “sehr gut (1,4)” für den Schutz trug die Firewall der Software bei, die von den Testern positiv gesehen wurde.
Weiterhin auf dem Podium stehen Avira mit seiner Internet Security Suite 2015 und BullGuard Internet Security 2015. Das Antivirenprogramm von Avira zeigte eine gute Schutzleistung und zeichnete sich als einziges getestete Programm durch seine sehr gute Handhabung aus. Die zweitbeste Schutzfunktion im Testfeld fanden die Tester bei BullGuard. Besonders die rasche Reaktion der dänischen Firma auf neue Bedrohungen hob die Stiftung Warentest her. Im Vergleich zu den anderen beiden Topplatzierten fiel BullGuard jedoch durch eine “befriedigende” Rechnerbelastung ab.
Auf den weiteren Plätzen folgen dann die AVG Internet Security Suite 2015, Esset Smart Security und F-Secure mit Safe Internet Security 2015. Alle diese Antivirenprogramme bekamen das Qualitätsurteil “gut (2,1)”. Auf den hinteren Plätzen befinden sich überraschenderweise einige sehr bekannte Namen wie Bitdefender, McAfee, Avast und Panda. Sie alle kamen nicht über das Testurteil “befriedigend” hinaus. Wenig überraschend befindet sich der Microsoft Defender auf dem vorletzten Platz. Die Schutzwirkung und die Handhabung des in Windows integrierten Antivirenprogramms sind nur “ausreichend”.
Kostenlose Antivirenprogramme bieten guten Schutz
Anders als der Defender platzieren sich die drei anderen kostenlosen Sicherheitsprogramme von Avira, AVG und Avast! im Mittelfeld. Insbesondere die Angebote von Avira und AVG zeigen eine solide Leistung über alle Kategorien. Avira Free Antivirus 2015 liegt mit einer Gesamtnote von 2,2 und der gleichen Note für die Schutzfunktion nur ganz knapp hinter den teureren Angeboten. Nicht zu Unrecht wird Avira damit inoffizieller Preis-Leistungssieger des Tests (siehe dazu unseren Artikel Virenscanner – unsere Empfehlung). AVG AntiVirus folgt mit dem Testurteil 2,3 nur knapp dahinter.
Gerade die schwache Scanleistung bei fehlender Internetverbindung wurde von den Prüfern der Stiftung Warentest bei den Antivirenprogrammen von Norton, McAfee, Trend Micro und Panda bemängelt und führte zur Abwertung. Die Empfehlung der Tester lautet daher, stets mit aktiver Internetverbindung zu arbeiten, denn dann ist die Schutzwirkung am höchsten.
Ein weiterer Kritikpunkt, der von der Stiftung Warentest hervorgehoben wird, ist die Tatsache, dass sich einige der Programme ähnlichen Techniken bedienen, wie die Programme, die sie eigentlich bekämpfen sollen: McAfee verunsichert Nutzer dadurch, dass auf andere Rechner im Heimnetzwerk hingewiesen werden, die nicht mit einem Antivirenprogramm dieses Hauses ausgestattet sind. Bitdefender installiert bei der Deinstallation ein anderes Programm und Norton meint, die Nutzer mit dem Norton Identity Safe beglücken zu müssen. Nicht unüblich ist es auch, dass in den Installationsroutinen der Antivirenprogramme Einstellungen des Browsers geändert werden.
Auffällig ist im Test, dass die Ladenpreise der Antivirenprogramme in der großen Mehrheit und zum Teil sehr deutlich unter den Preisen der Online Shops der Hersteller liegen. BullGuard verlangt online €60 wohingegen im Handel nur €15 fällig werden. Wollen Sie also auf ein besseres Antivirenprogramm wechseln, dann empfiehlt es sich, nach Angeboten in einem Laden vor Ort zu schauen.
ABER: Schutz im Internet ist mehr als nur ein gutes Antivirenprogramm
Für optimalen Schutz empfehlen wir von ionas neben einem guten Antivirenprogramm die folgenden Maßnahmen:
- Halten Sie Ihren Computer immer up-to-date. Das umfasst Betriebssystem, Anwendungsprogramme und, vor allem, das Antivirenprogramm. Selbst ein gutes Virenscanner kann, wie auch die Tester der Stiftung Warentest nicht müde werden zu betonen, nur wenig ausrichten, wenn die Virensignaturen nicht regelmäßig aktualisiert werden.
- Seien Sie vorsichtig, auf welche Seiten Sie sich im Internet surfen und öffnen Sie keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern.
- Verwenden Sie gute und unterschiedliche Passwörter (siehe dazu unseren Artikel Passwort Management).
Wenn Sie Fragen haben oder den Schutz Ihres Computers verbessern wollen, dann helfen wir Ihnen gerne!