Die Entwicklung einer App setzt einige Fähigkeiten voraus, allem voran das Programmieren – trotz moderner grafischer Tools bleibt das eine zentrale Tätigkeit. Es gibt viele verschiedene Programmiersprachen, verschiedene Ideen und Arten hinsichtlich Apps und nicht zuletzt auch verschiedene Betriebssysteme für die diversen Endgeräte von Desktop über Tablet und Smartphone bis hin zur Smartwatch. Was braucht es über Programmierkenntnisse hinaus, um eine App zu entwickeln? Und was macht eine App eigentlich erfolgreich?
Eine App programmieren: Mehr als nur eine Programmiersprache lernen
Wer eine App programmieren möchte, sollte sich dafür im Voraus mit wenigstens einer großen und bekannten Programmiersprache beschäftigen. Für Einsteiger empfiehlt sich hier Python, weil es sowohl einsteigerfreundlich bzw. einfach lesbar als auch komplex ist und sehr viele Möglichkeiten mitbringt. Bis auf die Einsteigerfreundlichkeit gilt das im noch einmal verstärkten Sinne auch für C/C++ und Java. Das Besondere an letzterer ist, dass die Sprache von Natur aus plattformübergreifend funktioniert und nicht zuletzt auch deshalb in vielen Fällen für die App-Entwicklung verwendet wird.
Weiterbildung in einer Programmiersprache auch beruflich interessant
Wer App-Developer werden möchte, dem ist bei kaum vorhandenen Grundkenntnissen auf jeden Fall ein Informatikstudium oder etwas Vergleichbares zu empfehlen. Wer hingegen schon mitten im Berufsleben steht und mit IT in Kontakt gekommen ist, der kann von einer Weiterbildung in einer bestimmten Programmiersprache extra für die App-Entwicklung sehr viel lernen – und diese auch für den beruflichen Weg nutzen, abseits der App-Entwicklung. Ein Beispiel sind kleine Skripte um Arbeiten am PC zu automatisieren oder mit Excel-Tabellen weniger Aufwand zu haben. In letzterem Fall ist das Programmieren von Macros mit VBA besonders naheliegend.
Die Entwicklung einer App ist im Grunde ein besonderer Zweig der Softwareentwicklung – deshalb ist es so wichtig, die Grundlagen im Programmieren bereits bevor man sich damit beschäftigt zu kennen. Hinzu kommt, dass die App selbst sehr diverse Funktionen mit sich bringen kann. Abhängig davon gilt es, sich zum Beispiel in gänzlich verschiedene Bibliotheken einzuarbeiten um die unterschiedlichen Funktionalitäten abzudecken. Ein Beispiel ist OpenCV für die Bildverarbeitung oder das Tool Unity für die Spieleprogrammierung. Besonders eindrucksvoll stellt sich das dar, wenn man einmal die große Vielfalt der verschiedenen Apps betrachtet, zusammen mit den verschiedenen Arten der Monetarisierung.
Der Erfolg einer App
Wie erfolgreich ist eine App? Das hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, z. B. davon, wie nützlich sie ist und wie gut sie ihr Publikum anspricht. Eine App muss richtig vermarktet werden, damit die Nutzer von ihrer Existenz erfahren und sie herunterladen. Es gibt dann viele verschiedene Möglichkeiten, mit einer App Geld zu verdienen – von In-App-Werbung bis hin zu bezahlten Downloads.
Die Bandbreite erfolgreicher Apps
Applikationen können sehr diverse Funktionen haben: Von Büro- und Produktivitätstools über Kommunikations-Apps und soziale Medien bis hin zu Reise-, Nachrichten- und Wetter-Apps. Apps dieser Kategorie werden in der Regel von einer Vielzahl von Menschen genutzt. Die meisten von ihnen enthalten eine Art von Werbung, zum Beispiel Banner oder Werbescreens, welche mit dem Kauf einer „Pro“ Version eliminiert werden kann.
Spiele-Apps
Auch Spiele-Apps sind sehr beliebt und bringen meist noch eine andere Möglichkeit mit, Geld damit zu verdienen: In einigen Spielen kann man bezahlen, um zum Beispiel mehr Münzen oder Spielsteine zu erwerben. Diese Apps enthalten in der Regel zusätzlich eine Art von In-App-Werbung. Manche Spiele, besonders renommierte Titel wie zum Beispiel Minecraft, haben so etwas nicht – sind dafür aber auch nicht kostenfrei herunterladbar, sondern müssen vorab gekauft werden. Dieses bei PC- und Konsolenspielen schon seit Jahrzehnten bewährte System funktioniert auf dem Smartphone nur dann, wenn die App bzw. das Spiel schon sehr bekannt ist und die Spieler genau wissen, was sie dafür bekommen – so sinkt die sonst eigentlich größere Hürde beim Smartphone, eine App zu kaufen.
Applikationen für Bildung und Netzwerk
Es gibt viele verschiedene Formen von Apps für Bildung auf allen Niveaus, von Grundschülern bis zu Doktoranden. Es gibt auch viele Apps, die Lehrern bei ihrer Arbeit helfen. Auch diese beinhalten in der Regel eine Form von Werbung oder einen kostenpflichtigen Zugang für zusätzliche Inhalte. Besonders beliebte Apps sind auch Netzwerk-Apps: Sie enthalten verschiedene Funktionen wie Voice-Chat, qualitativ hochwertige Sprachaufnahmen/Videoaufnahmen/Gameplay-Aufnahmen und vieles mehr. Diese Apps werden in der Regel für die Einzel- oder Gruppenkommunikation verwendet und sind durch die intrinsische Funktion der Kommunikation und des dadurch notwendigen Teilens mit anderen sehr beliebt und haben sehr viele Nutzer – WhatsApp oder Messenger zum Beispiel.
App-Entwicklung abseits der Programmierung
Offensichtlich braucht es für die App-Entwicklung einerseits Kenntnisse in wenigstens einer relevanten Programmiersprache, andererseits aber auch Knowhow rund um das Marketing und das Software-Engineering. Denn gerade zum Beispiel über eine Weiterbildungsmaßnahme in Richtung App-Entwicklung gehen möchte und damit eine berufliche Tätigkeit anstrebt, der wird eine App sehr wahrscheinlich nicht alleine entwickeln. Kenntnisse mit gängigen Softwaretools wie Git zur Kooperation und Dateiversionierung, Office-Kenntnisse zur Kommunikation und Dokumentation sowie Softskills wie Teamfähigkeit und Selbstorganisation zählen ebenfalls zu wichtigen Kenntnissen für die App-Entwicklung. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, wie ein Computer bzw. ein Smartphone bzw. dessen Betriebssystem grundlegend funktioniert und welche Besonderheiten gegenüber der Programmierung einer Desktop-App zu erwarten sind – beispielsweise Ressourcenknappheit hinsichtlich Rechenleistung.
Lohnt es sich auch heute noch, App-Entwickler zu werden?
Die Antwort auf die gegebene Frage lautet klar: Natürlich! Der Hype um die Apps, mit denen einzelne Entwickler ein Vermögen verdient haben, ist zwar vorbei. Allerdings bedeuten fehlende Schlagzeilen noch lange nicht, dass das Entwickeln von Apps kein Geschäft mehr ist: Nach wie vor steigt die Zahl der Apps in den verschiedenen Stores und Marktplätzen stetig. Wer sich dennoch an zukünftigen Hypes orientieren möchte, kann bei der App-Entwicklung in Richtung VR und AR bzw. Virtuelle Realität und Erweiterte Realität gehen: Wenngleich hier noch technische Einschränkungen bestehen und die Massentauglichkeit noch ein paar Jahre in der Zukunft liegt, so ist der Durchbruch von AR und VR Apps bereits ziemlich sicher vorgezeichnet und nur noch eine Frage der Zeit – was entsprechend erfahrene Entwickler in diesem Bereich immer begehrter macht.