Die Masche, über gefälschte Bewerbungs-E-Mail Krypto-Trojaner in ahnungslose Unternehmen einzuschleusen, hat Hochkonjunktur. Täglich erreichen uns Zuschriften oder Anrufe von Betroffenen. “Zum Glück” sind viele Kriminelle faul und machen sich nicht mal die Mühe, den Text der Bewerbungs-E-Mails umzuformulieren. So kommt man mit einer kurzen Web-Suche schnell dahinter, ob es sich bei einer eingehenden Bewerbung um einen Fake oder um eine legitime Bewerbung handelt. Gefahr ist immer dann im Verzug, wenn es sich um eine ganze neue E-Mail handelt. Wie in der E-Mail, die heute morgen bei ionas einging – diesmal von Lisa Grau. Dann nämlich greift die Google Suche ins Leere.
Fake Bewerbung von Lisa Grau
Wie auch die vielen anderen Fake-Bewerbungs-E-Mails ist diese neue Bewerbungs-E-Mail knapp, aber ansprechend formuliert und so aufgebaut, wie man es von einer typischen Bewerbungs-E-Mail erwarten würde: Das kurze Anschreiben in der E-Mail wird ergänzt durch ein Porträtfoto und einen Lebenslauf im ZIP-Anhang. Das Porträt-Foto der attraktiven angeblichen Bewerberin Lisa Grau ist geeignet, gerade Männer dazu zu bringen, sich die Bewerbungsunterlagen etwas genauer anzuschauen. Geschieht das und klickt man auf das ZIP-Archiv, dass angeblich die weiteren Bewerbungsunterlagen enthalten soll, führt man einen Trojaner aus, der weitere Schadsoftware herunterlädt und dann sein teufliches Werk ausführt.
Ganz ungeschützt ist man nicht: Ein gutes Antivirenprogramme kann die Ausführung des Trojaners verhindern. Bei unserem internen Test hat der Virenscanner angeschlagen. Jenachdem wie neu die Schadsoftware ist, muss das aber nicht sein. Auf jeden Fall unterstricht dies die Wichtigkeit von mehreren täglichen Aktualisierungen des Sicherheitsprogramms. Eine Antivirensoftware ist nur so gut wie sie aktuell ist.
Die E-Mail, die heute bei uns mit dem Betreff Ihre Stellenanzeige in der Inbox landete, lass sich so:
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei finden Sie meine Bewerbung für Ihre ausgeschriebene Position. Die Stelle entspricht genau meinen Vorstellungen und reizt mich sehr. Da mein Profil und meine bisherigen Erfahrungen gut zu Ihren Anforderungen passen, bin ich davon überzeugt, einen echten Mehrwert leisten zu können. Und das möchte ich!
Ich freue mich, wenn Sie meine Bewerbungsunterlagen im Anhang prüfen und ich mich Ihnen noch einmal persönlich vorstellen kann.
Mit besten Grüßen,
Lisa Grau
Öffnen Sie diese E-Mail nicht!!
Schutz vor Krypto-Trojanern in Fake-Bewerbungs-E-Mails
Es lässt sich nicht wirksam verhindern, dass solche E-Mails in der Inbox landen. Aufgrund ihrer professionellen Machart haben die Spam-Filter der E-Mail-Server Mühe, diese als Fake-Bewerbungen zu identifizieren. Wenn sie das tun sollten, dann müssten die Filter so “scharf” eingestellt werden, dass sie auch reihenweise legitime Mails rausfiltern würden. Man würde also den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
Was kann man machen? Man kann zwei Dinge tun: Sensibilisierung und Datensicherung.
Da man nicht verhindern kann, dass Mails mit Malware in die Inbox trudeln, muss man die Wahrscheinlichkeit vermindern, dass diese ausgeführt werden. Dabei hilft Aufklärung und Transparenz. Informieren Sie Kollegen, Mitarbeiter und/oder Familienmitglieder über die Gefahr solcher Schadsoftware. Wenn im Zweifel, dann sollten dubiose E-Mails niemals geöffnet werden. Man sollte auch Ratschläge an die Hand geben, wie man Fake-Bewerbungs-E-Mails identifizieren kann. Zentral dafür ist die Überprüfung des Dateiformats des E-Mail Anhangs. Ein E-Mail Anhang im ZIP-Format sollte alle Alarmglocken läuten lassen. Ebenso ein Office-Dokument (z.B. Word oder Excel), das Makros ausführen kann. Wenn man einen verdächtigen Anhang vor sich hat, dann sollte eine explizite Dateianalyse mit einem Antivirenprogramm erfolgen.
Die Realität zeigt, dass sich selbst durch Sensibilisierung nicht ausschliessen lässt, dass eine Malware doch mal Unheil anrichtet. Dann hilft nur eine Datensicherung. Es ist richtig, dass eine Datensicherung nicht umsonst zu haben ist. Eine solche einzurichten und zu pflegen, kostet ein wenig Zeit und Geld. Spätestens im Fall einer Infektion mit einem Verschlüsselungs-Trojaner, weiß man aber, dass man diese Investitionen nicht für nichts getan hat.
Eine mögliche Backup-Lösung ist unser ionas-Sever. Dieser läuft auf einem Linux-Betriebssystem und ist damit für Windows-Schadsoftware unangreifbar. Mit seinen erweiterten Funktionen wie Dateiversionierung, Library Snapshots und automatischen externen Backups bietet er ein denkbar hohes Schutzniveau.
Benötigen Sie eine Datensicherung? Wollen Sie den Schutz Ihrer Firmendaten erhöhen? Dann rufen Sie uns an: +49 (0)6131 3270777. Einer unserer Assistenten berät Sie gerne.
11. Januar 2017 um 12:29 Uhr
Hallo zusammen,
meine heutige Bewerberin mit dem o.a. Foto nannte sich “Tina Friedrich”.
MfG,
Jürgen Reinhard