Spam oder Junk E-Mails verstopfen über kurz oder lang jedes E-Mailkonto. Wegwerf-E-Mails schützen einen davor. Doch wie funktionieren diese Dienste? Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über die Herkunft des Begriffes “Spam”, welcher Schaden heutzutage durch Spam entsteht und wie Sie sich am Besten vor der E-Mailflut mit Wegwerf-Adressen schützen können. Natürlich werden wir die wichtigsten Anbieter von Wegwerf-E-Mailadressen unter die Lupe nehmen und unseren neuen eigenen Dienst LiquidMail vorstellen.
Woher kommt der Begriff Spam?
Spam steht für “Spiced Ham” (gekochter Schweineschinken aus der Dose), welcher durch die Komikertruppe Monty Python zu Weltruhm gekommen ist. In Ihrem Spam-Sketch verlangt ein Gast eines Restaurants ausdrücklich ein Gericht ohne Spam, wobei die Kellnerin immer neue Gerichte mit Spam in allen Variationen vorschlägt. Der Dialog wird immer vehementer durch einen Wikinger-Chor unterbrochen – genau so, wie Spam-Mails die Kommunikation per E-Mail übertönt.
Welcher Schaden entsteht durch Spam?
In 2012 wurde bereits der weltweite wirtschaftliche Schaden durch Spam auf ca. 20 Milliarden US-Dollar geschätzt. In einer Studie in der renommierten Wirtschaftsforschungs-Zeitschrift Journal of Economic Perspectives wurde der Schaden von den beiden Forschern Justin Rao und David Reiley berechnet. Sie gehen alleine von 500 Millionen Stunden aus, die benötigt werden um unnötige Spam-Mails auszusortieren. Gleichzeitig zahlen Firmen rund 6,5 Milliarden Dollar an IT-Firmen um Ihnen dabei zu helfen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Der Schaden aus Autodiebstählen wird übrigens weltweit auf nur 14-18 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Warum gibt es eigentlich so viel Spam?
Der Grund hierfür ist, dass wir fast überall für die Anmeldung bei irgendwelchen Diensten im Internet gezwungen werden unsere E-Mail anzugeben. Häufig erhalten wir über diese E-Mailadresse dann ein initiales Passwort zugeschickt und bestätigen somit der Besitzer dieser E-Mailadresse zu sein. Der Nachteil bei diesem Vorgehen ist, dass so unsere E-Mails gerne auch mal auf irgendeiner Webseite auftauchen, die E-Mails für unaufgeforderte Eigenwerbung genutzt werden oder vielleicht sogar die Privatsphäre der Kunden keiner großen Bedeutung beigemessen wird. Die Folge kennt jeder nur zu Gut. Das Postfach erstickt in Spam. Natürlich werden die Spam-Filter immer ausgefeilter, so dass ein Großteil des Spam gar nicht mehr unser Postfach erreicht. Aber die Spamindustrie schläft nicht und vergrößert einfach Ihre Kapazitäten.
Wegwerf-E-Mails zum Schutz vor Spam
Zum Schutz vor Spam kamen bereits im Jahre 2000 die ersten Wegwerf-E-Mailanbieter auf den Markt. Die ersten Anbieter waren Spamgourmet und Sneakmail, wobei nur Spamgourmet bis heute kostenlos geblieben ist. Wir von ionas haben uns ein paar der bekanntesten Anbieter getestet und möchten in diesem Artikel unsere Erfahrungen teilen. Die getesteten Anbieter sind: Mailinator, wegwerfemail, Spamgourmet und Trashmail, welchen wir unserem LiquidMail gegenüberstellen.
Funktionsweise von Wegwerf-E-Mailanbietern
Anbietern von Wegwerf-E-Mails arbeiten nach zwei verschiedenen Prinzipien. Mailinator und Wegwerfemail gewähren einen temporären Zugang (z.B. über eine Weboberfläche) zu einer beliebigen E-Mailadresse im Namensraum des Anbieters. So können Sie sich z.B. ohne Anmeldung alle E-Mails ansehen die an die folgende Adresse gehen “chuck.norris@mailinator.com”. Die Idee dahinter ist natürlich, dass zwar theoretisch auch im gleichen Moment ein anderer Mensch sich dieses E-Mailpostfach ansieht, jedoch Sie bis dahin die gewünschte E-Mail erhalten haben, die notwendige Aktion ausgeführt haben und alle E-Mails innerhalb von kürzester Zeit gelöscht werden.
Spamgourmet und Trashmail arbeiten nach einem anderen Prinzip. Auf deren Webseiten erzeugen Sie sich eine neue E-Mailadresse wie z.B. chuck.norris@trashmail.com, geben jedoch gleichzeitig Ihre tatsächliche E-Mailadresse an und definieren, wie lange E-Mails umgeleitet werden.
Mailinator
Bei Mailinator kann jeder Besucher eine beliebige @mailinator E-Mailadresse über die englischsprachige Webseite abrufen. Jede E-Mailadresse ist sofort einsatzbereit und es können alle E-Mails der letzten Stunden sofort abgerufen werden. Ältere E-Mails werden automatisch gelöscht.
Der große Vorteil ist, dass keine Anmeldung erforderlich ist. Auch muss keine eigene E-Mailadresse angegeben werden um diese mit der Wegwerf-E-Mailadresse zu verknüpfen. Somit erhält man maximale Anonymität und Flexibilität. Nachteilig bei diesem Vorgehen ist, dass natürlich die Gefahr besteht, dass jemand zu gleichen Zeit die gleiche Adresse verwendet und somit meine E-Mails erhält. Gleichzeitig habe ich keinen dauerhaften Zugriff auf die Mails sondern diese verschwinden nach wenigen Stunden.
Wegwerfemail
Die Funktionsweise von Wegwerfmail entspricht der von Mailinator, wobei wegwerfmail ein rein deutscher Anbieter ist. In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme mit der Erreichbarkeit, aber anscheinend hat man dies mittlerweile in den Griff bekommen.
Spamgourmet
Spamgourmet war einer der beiden ersten Dienste überhaupt. Seit dem Start im Jahre 2000 waren die Betreiber sehr fleißig, so dass Spamgourmet in mittlerweile 16 Sprachen verfügbar ist. Nach der einmaligen Anmeldung bei Spamgourmet kann man sich mit einer ganz einfachen Regel beliebig viele Adressen erzeugen. Wenn Ihr Benutzername z.B. “chuck” lautet, müssen Ihre Adressen lediglich die Form beliebig.2.chuck@spamgourmet.com haben. “beliebig” kann natürlich durch irgendeinen anderen Begriff ersetzt werden und die 2 legt die maximale Anzahl an weitergeleiteten E-Mails fest. Der Maximalwert liegt übrigens bei 20.
Spamgourmet ist somit nach der ersten Anmeldung unglaublich einfach zu nutzen, da beliebig viele neue Adressen erzeugt werden und mit der ersten erhaltenen E-Mail die maximale Anzahl an Mails definiert wird. Ein Nachteil ist, dass durch die Anmeldung keine vollständige Anonymität gewährleistet ist und dass das etwas altbackene Design der Webseite im ersten Moment abschreckt.
Trashmail
Bei TrashMail kann man sich Wegwerf-Adressen aus zwölf verschiedenen Domainnamen erzeugen. Für jede Adresse kann eine Gültigkeitsdauer definiert werden wobei immer die Registrierung einer eigenen E-Mailadresse zur Weiterleitung erforderlich ist. Die Webseite von TrashMail steht auf Deutsch, Englisch oder Französisch zur Verfügung.
Trashmail punktet durch eine verschlüsselte Kommunikation beim Aufruf der Webseite. Ein Firefox-Addon erleichtert die Anlage weiterer Wegwerf-Adressen. Leider sind viele interessante Leistungen von Trashmail erst mit einer kostenpflichtigen Pro Version verfügbar und besteht eine akute Verwechslungsgefahr, da es einen Konkurrenzanbieter unter www.tash-mail.com gibt, welcher keine verschlüsselte Kommunikation bietet.
LiquidMail
LiquidMail ist ein von der ionas OHG entwickelter Dienst zum Erzeugen von Wegwerf-E-Mails. Wir haben versucht das Beste der bisherigen Dienste zu vereinen. Es ist keine Registrierung wie bei Spamgourmet oder Trashmail notwendig. Gleichzeitig gehen die E-Mails nicht nach einer gewissen Zeit verloren, da diese an die eigene E-Mailadresse umgeleitet werden. Der E-Mailheader wird dabei komplett neu geschrieben, so dass eine Nachverfolgbarkeit über den Header nicht mehr möglich ist.
Die Wegwerf-Adressen von LiquidMail sind grundsätzlich dauerhaft gültig, können aber jederzeit durch den Benutzer entwertet werden. Wenn eine LiquidMail-Adresse einmal durch den Benutzer entwertet wurde, kann diese nicht neu vergeben werden und alle zukünftigen E-Mails an diese Adresse werden sofort gelöscht.
Ein weiteres Highlight von LiquidMail ist die Möglichkeit auf der Webseite von LiquidMail anonym E-Mails zu verschicken. Es können beliebig lange E-Mails an einen beliebigen Empfänger verschickt werden. Bei diesen E-Mails über die Webseite verschickten Mails lautet der Absender immer “anonym@liquidmail.de”.
Bitte probieren Sie LiquidMail aus. Wir sind gespannt auf Ihr Feedback. Falls Sie sonst Fragen zu unserem Wissensartikel haben, erreichen Sie uns an 365 Tagen im Jahr unter der +49 (0)6131 327070.