Fake-Bewerbungen als Vehikel zur Verteilung von Viren werden immer beliebter. Heute morgen flatterte mal wieder eine solche bei uns ins Haus. Der angebliche Bewerber diesmal: Christian Lehmann – die Betreffzeile “Bewerbung via Arbeitsagentur”. Im Anhang der E-Mail das Bewerbungsfoto rechts und ein ZIP-Archiv. (Hinweis: Die auf dem Bild dargestellte Person hat sich bei uns gemeldet und darum gebeten, das Bild zu entfernen. Dieser Bitte sind wir natürlich nachgekommen. Daher ist rechts nur ein Avatar-Symbol abgebildet.)
Wenn Sie eine solche E-Mail erhalten, dann öffnen Sie bitte nicht den dazugehörigen ZIP-Anhang. In diesem befindet sich der Schadcode HEUR/Suspar.Gen. Dies ist ein Trojaner, d.h. eine Malware, die weitere Software aus dem Internet nachlädt, wenn sie erstmal auf dem Rechner ist.
Fake Bewerbung Christian Lehmann (und andere)
Leider werden Fake-Bewerbungen, also Bewerbungen per E-Mail, hinter denen kein Jobsuchender, sondern alleine der Versuch steht, den gutgläubigen Empfängern einen Computervirus unter zu jubeln, immer häufiger. Und nicht nur das, sie werden auch immer “besser” und damit noch schwieriger als solche zu enttarnen. Waren früher Fake-Bewerbungen noch häufig an ihrem schlechtem Deutsch oder einer verdächtigen E-Mail-Adresse zu erkennen, so ist diese angeblich von ‘c.lehmann@web.de’ verschickt, in gutem Deutsch formuliert und macht einen ernsthaften Eindruck. Das angehängte Bild – siehe oben – wirkt seriös und wie ein typisches Bewerbungsfoto. Der Originaltext der E-Mail ist:
“Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei erhalten Sie meine Bewerbung für Ihre bei der Arbeitsagentur ausgeschriebene Stelle. Warum ich die Stelle optimal ausfüllen kann und Ihrem Unternehmen durch meine Erfahrung zahlreiche Vorteile biete, entnehmen Sie bitte meinen ausführlichen und angehängten Bewerbungsunterlagen.
Ich freue mich, wenn ich mich Ihnen noch einmal persönlich vorstellen kann.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Lehmann”
Gerade Firmen, die tatsächlich Mitarbeiter über das Arbeitsamt suchen, drohen auf die Falle hereinzufallen. Bitte tun Sie den Versendern diesen Gefallen nicht! Lassen Sie die Finger vom E-Mail Anhang.
##Update Oktober 2016: Entsprechende Fake-Bewerbungen sind auch im Namen von Martina Fischer und Bettina Koch im Umlauf. Einen Dank an die Zuschriften.
Prävention und Reaktion
Grundsätzlich gilt: Anhänge von E-Mails aus unsicheren Quellen sollten vorab immer per Virusscannner geprüft werden. Dies gilt insbesondere für ZIP-Archive sowie PDFs und Word-Dokumente. Wie Sie das machen, erklären wir in unserem Beitrag So gehts: Mit Virusscannern Dateien auf Viren prüfen. Auf diese Art und Weise minimieren Sie die Gefahr, leichtfertig eine verseuchte Datei zu öffnen und sich Schadsoftware auf den Computer zu holen.
Wenn Sie doch eine solche Datei geöffnet haben, dann schalten Sie den Computer schnellstmöglich aus. So besteht die Hoffnung, dass die Malware nicht Ihr volles Schadpotenzial entfaltet. Wenn Sie sich einen Krypto-Locker à la Locky eingefangen haben, können Sie durch rechtzeitiges Ausschalten dafür sorgen, dass nicht alle Ihre Dateien verschlüsselt werden. Tun Sie dies nicht, besteht zudem die Gefahr, dass sich die Schadsoftware in Ihrem lokalen Netzwerk verbreitet und auf andere Computer überspringt. Wenden Sie sich danach an einen Experten, der Ihnen hilft, das weitere Vorgehen abzusprechen.
Virus Beseitigung
Die Beseitigung der Schadsoftware von Ihrem Rechner bzw. aus Ihrem Netzwerk sollte mit einem Experten diskutiert werden. Ansonsten besteht die Gefahr einer Verschlimmerung der Situation oder eine sofortige Neuinfektion. In jedem Fall empfiehlt sich nach der Datenrettung die Neuinstallation Ihres Systems. Nur auf diese Weise können Sie die Schadsoftware und durch sie verursachte Löcher im Sicherheitsmantel des Systems mit Gewissheit beseitigen.
Der durch Schadsoftware verursachte Betriebsausfall ist ärgerlich. Dramatisch wird es, wenn ein Großteil von Daten verloren geht. Dagegen können Sie sich nur ein gutes und gegen Schadsoftwareangriffe resistentes Backup absichern.
Gerne stehen wir von ionas – Ihr Online Assistent bei beiden Fragestellungen – wie die Viren beseitigen und welche Form der Datensicherung – mit Rat und Tat zur Seite: Sie erreichen uns an 7 Tagen die Woche unter +49 (0)6131 327070.
25. August 2016 um 10:56 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe gerade diese Mail auf meinem Macbook geöffnet.
Wie sieht das hier aus? Kann der Trojaner auch mein Macbook befallen?
Vielen Dank und viele Grüße
Sabine Kunze